Menschen direkt an Entscheidungsprozessen zu beteiligen ist ein Trend unserer Zeit. Denn die direkte Einbindung und Beteiligung führt in aller Regel dazu, dass sich die Menschen stärker mit den anstehenden Entscheidungen und Prozessen identifizieren.

Der Tennis Club Haus Wittringen in Gladbeck hat sich vorgenommen, genau dieses Engagement und die hohe Identifikation zu eigen zu machen. „Wir werden, beginnend in diesem Sommer, regelmäßig Zukunftswerkstätten anbieten, bei denen die Mitglieder über aktuelle und zukunftsweisende Themen diskutieren und Lösungen entwickeln können“, beschreibt die erste Vorsitzende des TCHW Gladbeck Bettina Weist das neue Beteiligungsmodell. Ziel dieser Reihe sei es einerseits, Mitglieder an notwendigen Entscheidungsprozessen zu beteiligen. Andererseits aber solle auch das vorhandene Potential der einzelnen Mitglieder, deren Fach- und Expertenwissen in bestimmten Bereichen für den Verein genutzt werden.

Anfang Juni führte der Verein bereits die erste Zukunftswerkstatt durch. Aufgeteilt in eine Kritikphase, eine Phantasiephase und eine Verwirklichungsphase fanden sich rund 20 Mitglieder in unterschiedlichen Arbeitsgruppen zusammen. Der Vorstand hatte die ersten Themen im Vorfeld definiert: Seniorenarbeit, Jugendarbeit, Öffentlichkeits- und Medienarbeit, neue Veranstaltungsformate, die Clubhausnutzung und -gestaltung oder auch das Pro und Contra einer Flutlichtanlage standen auf der Tagesordnung.

Nach einer kurzen Einführung fanden sich die einzelnen Gruppen zusammen und starteten die inhaltliche Arbeit. Dabei gab es in allen Gruppen einen bunten Mix der Generationen, Kompetenzen und Meinungen. „Für mich ist es sehr spannend zu sehen, wer hier welchen Background hat und über welche Erfahrungen und Interessen die Einzelnen verfügen“, erklärt Burkhard Prätzel, der sich und seine Kompetenzen in der Gruppe Medienarbeit einbrachte. Die Gruppenarbeit führte dazu, dass sich die Teilnehmer besser und vor allen Dingen außerhalb des Sports kennenlernten. „So hoffen wir, Synergien zu schaffen die wir zukünftig im Sinne des Vereins nutzen können“, freut sich Bettina Weist über diese Einschätzung.

Ganz wichtig: bei der Bearbeitung der einzelnen Themen ging es nicht um, Verantwortlichkeiten für eine etwaige Realisierung, sondern viel mehr darum, mögliche Arbeitsschritte und Ziele zu definieren. Diese werden dann im Vorstand weiter vorangetrieben und benötigte Kompetenzen entsprechend zusammengestellt. So hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Kopf frei, um auch mal einfach eine „spinnerte“ Idee zu formulieren.

Nach rund 4 Stunden intensiver Gespräche, kreativ gefüllter Flipcharts und dem ein oder anderen Kaffee, standen die Ergebnisse fest. Jede Gruppe präsentierte die Ergebnisse

und schon entstanden neue Gespräche und Ideen im Austausch mit den anderen Gruppen.

Aber auch ganz konkrete Ergebnisse lieferte die Veranstaltung: Mit dem Generation MiXed Turnier findet noch in diesem Sommer ein Tag statt, der Jung und Alt zusammenführen soll. Sportlich werden die Paarungen immer mit einem Altersunterschied von mindestens 20 Jahren zusammengestellt. Und abseits des Platzes gibt es viele verschiedene Angebote, sich auszutauschen und kennenzulernen. In einer Diashow mit alten Bildern des Vereins soll zudem ein wenig „Forschungsarbeit“ betrieben und ein interessantes und gerne auch anekdotenreiches Archiv auf die Beine gestellt werden. Ein weiteres Veranstaltungsformat, das bereits zwei Mal in der Zwischenzeit umgesetzt wurde ist die Durchführung von LK Turnieren für verschiedene Altersklassen. Andere formulierte Ziele benötigen ein wenig mehr Vorlauf, werden aber in der Zwischenzeit intensiv vorangetrieben.

„Wir haben uns jetzt bis Ende des Sommers Zeit gegeben, die Ergebnisse der Zukunftswerkstatt zu prüfen und die Basis für die Umsetzung zu schaffen“, so Bettina Weist. Dazu ist der Vorstand bereits in Gesprächen mit Mitgliedern, die sich aufgrund ihrer Fähigkeiten in die einzelnen Prozesse einbringen können. Für den Oktober ist dann die zweite Veranstaltung geplant. Dort werden dann bereits erreichte Ziele vorgestellt und der Umsetzungsstand der anderen kommuniziert. „Wir freuen uns auf die weiteren Schritte und sind sicher, dass wir nur gemeinsam als Verein eine gute und gesunde Basis für das Fortbestehen des TCHW schaffen können“, blickt Bettina Weist zuversichtlich in die Zukunft.

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